Ernten, Trocknen und Curing.

Reifebestimmung:

Um zu bestimmen, ob eine Pflanze erntereif ist, kann man drei Methoden heranziehen oder eine Mischung aus allen dreien.

Die erste ist die Herstellerangabe, die aber speziell bei Samenpflanzen sehr variieren kann, weil Samen Geschwister sind, die eben recht unterschiedliche Eigenschaften aufweisen können. Bei Stecklingen, die genetisch identische Clone sind, kann man sich viel besser auf die Angaben verlassen.
Die zweite Methode ist recht ungenaue, bei der die Verfärbung der Blütennarben (Härchen) beobachtet wird. Dabei ist die Faustregel, sobald ¾ der Härchen sich ins Orange Rote gefärbt haben, ist die Pflanze bereit für die Ernte.
Die dritte und beste Herangehensweise ist, wenn man sich die Trichome (Harzdrüsen) mit einem Mikroskop oder Lupe (Lupen-Funktion am Handy) mit 40-facher Vergrößerung anschaut. Dabei achtet man auf die Trübung und Farbe des Inneren der Trichome. Anfangs sind diese ganz klar und durchsichtig. Später werden sie milchig trüb und im vollreifen-überreifen Zustand werden sie bernsteinfarben. Hier bevorzugen die meisten Gärtner, wenn ca. 20% der Harzdrüsen sich bernsteinfarben verfärbt haben.


Wichtig ist  zu wissen, dass der beste Erntezeitpunkt sehr von den persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben der Gärtner/innen abhängt. Anfangs des Reifeprozesses entwickelt sich immer mehr THC (klare bis milchige Trichome), das für seine psychoaktive und zerebrale Wirkung bekannt ist. In späterer Folge, wenn die Trichome beginnen bernsteinfarben werden, wandelt sich dieses teilweise in CBD um. Die Wirkung ist körperlich, beruhigend und entspannend. Durch den Abbau von THC zu CBD und andere Cannabinoide wird die Wirkungsweise von zerebral und aktiv, zu beruhigender und entspannender verschoben.


 



Ernte:

Wenn der große Tag endlich gekommen ist und deine Pflanzen deinen persönlich präferierten Reifegrad erreicht haben, stellt sich für viele die Frage, wie ernte ich richtig.

Hier haben sich zwei Methoden durchgesetzt. “Wet-Trimming” und "Dry-Trimming", wovon beides seine Vor-und Nachteile hat.
Bei beiden Verfahren ist es beim Innenanbau ratsam, die letzten Tage, vor der Ernte, die Temperatur um die 20 Grad zu halten und vielleicht sogar für 48 Stunden das Licht ausgeschalten zu lassen, um der Pflanze die Möglichkeit zu geben nochmal so viel wie möglich Terpene und Canabionide auszubilden, ohne das diese von der Hitze und der Lichtstrahlung vernichtet werden. Dadurch bekommt man ein intensiver riechendes und schmeckendes Produkt. Auch ist es wichtig, die relative Luftfeuchtigkeit in den letzten Wochen unter 55% zu halten, um die Gefahr von Blütenschimmel zu minimieren.

Jetzt kommen wir zum “Wet-Trimmen”, hierbei werden die ganzen Pflanzen abgeschnitten und die einzelnen Äste abgetrennt, damit sie einfacher zu händeln sind. Dann werden, im ersten Arbeitsschritt, alle großen Blätter ohne Trichome, die sogenannten Sonnensegel, entfernt, was am einfachsten von Hand geht. Diese können für Teezubereitung, großzügig ausgebreitet und getrocknet werden, auch wenn der Wirkstoffgehalt sehr gering ist.

Die kleinen Blütenblätter, auch Zuckerblätter genannt, trimmt man am besten mit einer schmalen Ernteschere, ohne dabei die Blüten zu sehr zu verletzen oder vom Stängel zu trennen.. https://www.krumme-gurken.com/products/enrnteschere?_pos=2&_sid=c114d7781&_ss=r 

Die mit Trichomen überzogenen Zuckerblätter sollte man auf jeden Fall lose trocknen, da sie einen sehr hohen Wirkstoffgehalt aufweisen und es dafür viele Anwendungsgebiete gibt. So wie Sieben, Backen oder Kochen.

Dann sind sie schon fertig zum aufhängen und trocknen.


Beim “Dry-Trimming” werden die Pflanzen nur im Ganzen abgeschnitten und vor dem Trimmen getrocknet. Nach dem Trocknungsprozess, der weiter unten beschrieben wird, von den Blättern befreit. Dazu kann man die Pflanze in die einzelnen Äste zerlegen, um das Handling wieder zu vereinfachen, dann werden wieder zuerst die Sonnensegel entfernt. Im nächsten Schritt über einer sauberen Oberfläche die Zuckerblätter trimmen und die Blüten von den Ästen trennen und in geeignete Behälter geben zum Reifen.

Vor- und Nachteile: Durch das Mehr an Pflanzenmaterial dauert das Trocknen etwas länger, was dazu führt, dass sich das Chlorophyll besser abbauen kann. Speziell wenn es zu warm oder zu trocken ist, kann diese Methode von Vorteil sein, hingegen bei zu feuchten Bedingungen besteht dann eine höhere Schimmelgefahr. Beim Wet-trimming ist es genau umgekehrt. Manche Grower sagen, dass man beim Wet-Trimming bessere Kontrolle über den Trocknungsprozess hat und dass man dabei weniger Trichome verliert, da sie im feuchten Zustand noch flexibler sind und nicht so leicht abbrechen.


Trocknung:

Egal für welche Ernte Methode man sich entscheidet, die Bedingungen für das Trocknen bleiben gleich, nur dauert es beim Dry-Trimming etwas länger. Getrocknet sollte in einem gut durchlüfteten werden ohne direktem Luftzug von zum Beispiel einem Ventilator.
Die ersten 3-5 Tage sollte die relative Luftfeuchtigkeit (RLF) bei 50-55% liegen und die Temperatur zwischen 19-22 Grad Celsius. Wenn sich dann die Blüten außerlich schon trocken anfühlen aber die Stängel noch biegsam sind dann kann die RLF auf 60-65% erhoht werden um das “Curing” (Reifen) einzuleiten. Sobald dann auch die Stängel sich trocken anfühlen (ca. nach weiteren 5-7 Tagen), ist es Zeit die Blüten vorsichtig von Blättern und Stängeln zu befreien und sie locker in Luft und Licht dichte Gefäse zu füllen. Es ist auch ratsam ein geeignetes zweiweg Luftfeuchtigkeitskontrollpad dazu zu geben damit auch bei schwankenden Temperaturen während des Curing-Prozesses die RLF konstant bei 62% gehalten wird. Wir empfehlen Integra Boost, da durch die mitgelieferte Indikorkarte gut erkennbar ist wann das Pad zu ersetzen ist.
https://www.krumme-gurken.com/products/integra-boost?_pos=4&_psq=boost&_ss=e&_v=1.0
Wichtig ist in der Zeit des Curing die Behälter mindestens einmal täglich für 10-15 zu öffnen um einen Luftaustausch zu gewährleisten und die Temperatur im optimal Fall auch bei ca. 20 Grad zu halten. Das sollte man mindestens 2-3 Wochen machen bis alle überschüssige Restfeuchte und die bei der Fermentation entstandenen Gase entwichen sind und das Endprodukt sein volles Aroma und mildes Raucherlebnis entfalten hat.

Spätestens dann heißt es, GENIESSEN!


Dieser Beitrag ist ausschließlich zu informativen Zwecken und soll auf keinen Fall illegale Handlungen unterstützen, dazu anleiten oder dazu anregen. Bitte informieren sie sich selbst über die gesetzliche Lage zum Thema Hanfanbau in ihrem Land.
Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.